Ergebnisse der Crowdsourced Replication Initiative veröffentlicht

 

Welche bewussten und unbewussten Entscheidungen bei der Datenanalyse beeinflussen die Ergebnisse und die Replizierbarkeit sozialwissenschaftlicher Studien? Dieser Frage haben sich insgesamt 73 Teams, bestehend aus 161 Wissenschaftler*innen weltweit auf Initiative von Nate Breznau (Universität Bremen), Eike Mark Rinke (University of Leeds) und Alexander Wuttke (LMU München) gewidmet. Als beispielhafte Forschungsfrage wurde die Hypothese gewählt, dass Zuwanderung die Unterstützung für Sozialpolitik im Zielland mindere. Ziel war es, zunächst ein entsprechendes, bekanntes Ergebnis aus der quantitativ-empirischen Forschung zu replizieren und anschließend die vorliegende Forschungsfrage mit alternativen Modellspezifikationen zu beantworten. Es zeigt sich, dass die Ergebnisse stark divergieren und von einer Vielzahl kleiner Modellierungsentscheidungen abhängen. Dieser Befund unterstreicht die Wichtigkeit von offenen Daten und Methoden („Open Science“), der Kommunikation von Unsicherheit in der sozialwissenschaftlichen Forschungspraxis sowie die Wichtigkeit von Replikationen insgesamt.

Beteiligt waren zwei Teams mit Mitgliedern der Arbeitsbereiche Sozialstrukturanalyse sowie Soziologie und quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung (Gunnar Otte, Katharina Kunißen, Anna Forke, Dave Balzer und Nico Sonntag).

Die Ergebnisse des Projekts sind in der renommierten Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

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