Teilnehmerinnen des Master-Projekts
„Natürliche Experimente“
präsentieren ihre Forschung auf wissenschaftlichen Tagungen

 


Im Rahmen des zweisemestrigen quantitativ-empirischen Lehrforschungsprojekts unter der Leitung von Dr. Nico Sonntag und Dave Balzer entstanden Forschungsarbeiten, die versuchen, sozialwissenschaftliche Fragestellungen mithilfe sog. „natürlicher Experimente“ zu beantworten. Natürliche Experimente basieren auf der Idee, „natürlich“ vorkommende Vergleichsgruppen zu finden, die dem Ideal eines kontrollierten Experiments mit Zufallszuweisung nahekommen. Zwei Teilnehmerinnen präsentierten die Resultate ihrer Analysen auf wissenschaftlichen Tagungen.
Johanna Hoff beteiligte sich im September an der gemeinsamen Tagung der DGS-Sektion „Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse“ und des Sonderforschungsbereichs „Strukturwandel des Eigentums“ in Jena zum Thema „Ungleichheiten in Ost- und Westdeutschland“. Ihre Forschung befasst sich mit einem Vergleich der Verteilung von Geschlechterrolleneinstellungen in Ost- und Westdeutschland seit der Wende.
Theresa Dicks trug im Oktober auf dem Workshop der Mindestlohnkommission zur Erforschung der Auswirkungen des Mindestlohns in Berlin vor und beschäftigte sich mit der Frage, ob sich die Einführung des Mindestlohns auf die Arbeits- und Lohnzufriedenheit im Niedriglohnsektor ausgewirkt hat.
Die beiden präsentierten Arbeiten verfolgen ein replikatives Vorgehen, d.h. Fragestellungen und Untersuchungsdesigns bereits publizierter Studien mithilfe anderer Datenquellen und/oder alternativer Methoden einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Das Bewusstsein für die Bedeutung von sozialwissenschaftlichen Replikationen ist in den Jahren gewachsen, da sich viele Befunde als nicht robust herausgestellt haben.
Wir freuen uns sehr darüber, dass Studierende des Mainzer Master-Studiengangs zum einen fähig, aber auch mutig sind, sich mit ihrer Forschung einem kritischen Expert*innen-Publikum zu stellen.
Zwei weitere Teilnehmerinnen, Clara Englert und Sarah Mandrella, werden Ihre Projekte diesen Herbst im Rahmen des Forschungskolloquiums „Methoden und Sozialstruktur“ vorstellen.