Aktuelles aus der Forschung

@ JGU Mainz

Unter dem Motto "Meet, Share, Inspire, Care" findet vom 17.bis 18. September 2024 an
der Johannes Gutenberg-Universität Mainz das 3. Open Science Festival in Deutschland
statt.

Es erwartet Sie:

  • Eine erstklassige Keynote und Paneldiskussionen zu den Potentialen und Herausforderungen von offener Wissenschaft mit nationalen und internationalen Expert:innen
  • Ignite Talks über Erfolge und Stolpersteine der wissenschaftlichen Praxis von Open Science
  • Workshops mit Praktiker:innen der Open Science Community
  • Ein Posterslam zum Kennenlernen verschiedenster Projekte der Open Science Enthusiast:innen
  • Ein Marktplatz mit Informationen rund um das Thema Open Science
  • Speednetworking zum Kennenlernen der anderen Teilnehmenden

Die Anmeldung ist ab sofort geöffnet und auf der Festivalwebsite zu finden:

https://converia.uni-mainz.de/frontend/index.php?folder_id=924&page_id=

 

 

FReDA AUTUMN SCHOOL

Das Erhebungsprogramm „FReDA – Das familiendemografische Panel“ am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden und der Forschungsschwerpunkt „Interdisciplinary Public Policy“ (IPP) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz veranstalten erneut eine FReDA Autumn School. Sie findet vom 30.9. bis zum 2.10.2024 an der JGU Mainz statt und richtet sich an fortgeschrittene Studierende, Promovierende, Postdocs und andere Interessierte. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31.7.2024.

Weitere Informationen: https://www.freda-panel.de/FReDA/DE/Daten/Lehre/ar_autumn-school-2024-hinweis.html

Anmeldeformular: https://sozialstruktur.soziologie.uni-mainz.de/freda/

 

Tagung des SFB Humandifferenzierung

 

Am 15./16.12.2023 findet eine Tagung des SFB 1482 statt, auf der Projekte den aktuellen Stand ihrer Forschung präsentieren und Gäste wie Svenja Völkel aus der Linguistik vortragen.

Interessierte Zuhörer:innen sind herzlich eingeladen!

Programm der Plenartagung herunterladen

 

Vortrag am 18.1.24:
"Personenformate zwischen abstrakter und konkreter Sinnbestimmung"
von Joachim Renn

 

PlakatDie Differenzierungsform moderner Gesellschaft hat Auswirkungen auf das typische Format der in ihr „vergesellschafteten“ Personen. Aber welche?

Im okzidentalen Rahmen setzen soziologische Darstellungen gern auf: „Individualität“. Mit der Genauigkeit der Differenzierungstheorie steigen in diesem Zusammenhang allerdings die Ansprüche. Man muss weitaus größere Komplexität einrechnen und analysieren können. Hier hilft die Unterscheidung von Sinnhorizont-Arten (Theorie multipler Differenzierung).

Die Inklusion von Personen findet in dieser Optik im Kreuzungsbereich heterogener Sinnhorizonte statt: zum Beispiel steht die narrative Form eines biographischen Sinnhorizontes (als typische milieueigene Formatierung der Individuation) der Perspektive administrativer Zugriffe schroff gegenüber. Für die funktionalen und die formal organisierten Bezugnahmen auf Personen bilden die „identitätsrelevanten“ Besonderheiten eine inkommensurable Externalität.

Die Verarbeitung z.B. rechtlich oder ökonomisch einschlägiger Charakteristika der Person muss von jenen analog verfassten immer provisorisch und unscharf explizierten Personenformaten, die einem gemeinsamen Milieu zugehören, abstrahieren. Umgekehrt wird der formale Zugriff auf eine Person übersetzt und im Milieukontext performativ gewendet und in ein lebensgeschichtlich eingebettetes Ereignis verwandelt. Der Vortrag erläutert und beantwortet die Frage, ob bzw. wie oder wann diese Arbeitsteilung zwischen Trägern unverträglicher Inklusionsweisen für die Individuen zuträgliche Effekte zeitigt (oder eben nicht).

PERSONENFORMATE ZWISCHEN ABSTRAKTER UND KONKRETER SINNBESTIMMUNG
Joachim Renn
18. Januar 2024
18:15 Uhr
ACHTUNG Raumänderung! P4 im Philosophicum auf dem Gutenberg-Campus

Der Vortrag ist Teil einer Veranstaltungsreihe des SFB Humandifferenzierung.

 

 

Vortrag am 8.1.24: "Wie viel Körper ist in einem Sprachmodell?"
von Noah Bubenhofer

 
Prozesse der Humandifferenzierung bei sogenannter künstlicher Intelligenz

ChatBots, die auf Large Language Models basieren, sind inzwischen in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Ihnen wird Intelligenz zugeschrieben, sie übernehmen Hilfsaufgaben in verschiedenen Bereichen der Text- und Spracharbeit, sind jedoch auch Gesprächspartner. Ich möchte in meinem Vortrag aus linguistischer Sicht einen Blick auf die zugrundeliegenden Sprachmodelle werfen: Inwiefern finden sich in ihnen Spuren von gesellschaftlichem Handeln und von körperlichen Praktiken? Und – mit einem Blick auf die Geschichte von maschinenunterstützter Schreibarbeit – wie verändert sich das Machtverhältnis zwischen Mensch und Maschine, wenn letztere menschliches Handeln simulieren können?

Noah Bubenhofer ist Professor für Deutsche Sprachwissenschaft am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Seine Forschungsgebiete liegen in den Bereichen Semantik und Pragmatik in Kultur und Gesellschaft, so treibt er etwa Methoden einer sozial- und kulturwissenschaftlich interessierten Korpuslinguistik voran und untersucht damit Diskurse und sprachliche Praktiken. Ebenso befasst sich Noah Bubenhofer mit der Theoriebildung einer „digitalen Linguistik“ und beforscht das Potenzial von Visualisierungen von Sprache und Kommunikation.
 
 
WIE VIEL KÖRPER IST IN EINEM SPRACHMODELL?
Noah Bubenhofer

8. Januar 2024
18:15 Uhr
01-721 Georg Forster-Gebäude, Gutenberg-Campus

 

Der Vortrag ist Teil einer Veranstaltungsreihe des SFB Humandifferenzierung.

 

 

Teilnehmerinnen des Master-Projekts
„Natürliche Experimente“
präsentieren ihre Forschung auf wissenschaftlichen Tagungen

 


Im Rahmen des zweisemestrigen quantitativ-empirischen Lehrforschungsprojekts unter der Leitung von Dr. Nico Sonntag und Dave Balzer entstanden Forschungsarbeiten, die versuchen, sozialwissenschaftliche Fragestellungen mithilfe sog. „natürlicher Experimente“ zu beantworten. Natürliche Experimente basieren auf der Idee, „natürlich“ vorkommende Vergleichsgruppen zu finden, die dem Ideal eines kontrollierten Experiments mit Zufallszuweisung nahekommen. Zwei Teilnehmerinnen präsentierten die Resultate ihrer Analysen auf wissenschaftlichen Tagungen.
Johanna Hoff beteiligte sich im September an der gemeinsamen Tagung der DGS-Sektion „Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse“ und des Sonderforschungsbereichs „Strukturwandel des Eigentums“ in Jena zum Thema „Ungleichheiten in Ost- und Westdeutschland“. Ihre Forschung befasst sich mit einem Vergleich der Verteilung von Geschlechterrolleneinstellungen in Ost- und Westdeutschland seit der Wende.
Theresa Dicks trug im Oktober auf dem Workshop der Mindestlohnkommission zur Erforschung der Auswirkungen des Mindestlohns in Berlin vor und beschäftigte sich mit der Frage, ob sich die Einführung des Mindestlohns auf die Arbeits- und Lohnzufriedenheit im Niedriglohnsektor ausgewirkt hat.
Die beiden präsentierten Arbeiten verfolgen ein replikatives Vorgehen, d.h. Fragestellungen und Untersuchungsdesigns bereits publizierter Studien mithilfe anderer Datenquellen und/oder alternativer Methoden einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Das Bewusstsein für die Bedeutung von sozialwissenschaftlichen Replikationen ist in den Jahren gewachsen, da sich viele Befunde als nicht robust herausgestellt haben.
Wir freuen uns sehr darüber, dass Studierende des Mainzer Master-Studiengangs zum einen fähig, aber auch mutig sind, sich mit ihrer Forschung einem kritischen Expert*innen-Publikum zu stellen.
Zwei weitere Teilnehmerinnen, Clara Englert und Sarah Mandrella, werden Ihre Projekte diesen Herbst im Rahmen des Forschungskolloquiums „Methoden und Sozialstruktur“ vorstellen.